„Menschen.Würde.Österreich“ will Helfern Gehör verschaffen“ und „Überzeugungsarbeit“ in Richtung Schwarz-Blau leisten.
Der frühere Flüchtlingskoordinator des Bundes, Christian Konrad, hat mit Mitstreitern eine Allianz gegründet. „Menschen.Würde.Österreich“ soll Initiativen, NGOs und Einzelpersonen, die sich im Integrationsbereich engagieren, mehr öffentliches Gehör verschaffen. Außerdem will man auf die schwarz-blaue Bundesregierung einwirken, um Pläne noch einmal zu überdenken.
Vor zweieinhalb Jahren habe die Zivilgesellschaft bei der großen Flüchtlingsbewegung nach und durch Österreich ungeheure Leistungen erbracht, erinnerte Konrad am Dienstag in einer Pressekonferenz. Inzwischen habe sich die öffentliche Meinung aber gedreht. „Es ist kälter geworden in diesem Land – und ich meine das nicht auf das Wetter bezogen, sondern auf die Haltung zu den Menschen. Es gibt weniger Humanität“, resümierte der ehemalige Raiffeisen-Generalanwalt. Und trotzdem gebe es viele Akteure, die sich um Geflüchtete kümmern.
Das sei nicht immer einfach, denn abseits des Gegenwindes der Bevölkerung gebe es lange Asylverfahren, bürokratische Hürden sowie Asylentscheidungen und Abschiebungen, die nicht nachvollziehbar seien, so Konrad. Den Anliegen und Leistungen der vielen kleinen und größeren Initiativen will man nun besser Gehör verschaffen – denn „Einzelkämpfer werden immer wieder entmutigt“.